Konflikte oben und unten

Immer wieder entzünden sich am Tempelberg schwere Konflikte – mit teils heftigen Folgen. Eine Auswahl.

■ Der Besuch: Am 28. September 2000 betritt Ariel Scharon den Tempelberg. Es ist Wahlkampf, Scharon ist Kandidat der Opposition fürs Amt des israelischen Premierministers. Er will den jüdischen Anspruch auf den Berg demonstrieren, begleitet wird er von 1.000 Polizisten. Am Tag darauf kommt es zu gewalttätigen Protesten, es gibt einige Tote und hunderte Verletzte. Scharons Besuch gilt als Auslöser der zweiten Intifada, des bewaffneten palästinensischen Kampfs gegen die Besatzung durch Israel. Erst 2005 wird sie beendet. Die Bilanz: tausende Tote auf beiden Seiten und eine noch ausweglosere Lage in Nahost.

■ Der Tunnel: Im September 1996 wird ein historischer Tunnel entlang der Klagemauer am Tempelberg geöffnet. Empörte Muslime protestieren, sie haben Angst um die Stabilität des Bergs. Die Folge: Schießereien zwischen palästinensischen Polizisten und israelischen Soldaten – 80 Tote.