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Oskar Lafontaine, 63, Linksparteichef und Lieblingsfeind der SPD, rechtfertigt die umstrittene Medienpolitik des venezolanischen Staatschefs Hugo Chávez und bastelt sich einen neuen Begriff von Pressefreiheit zurecht: Der Schließung des Privatsenders RCTV und der Schaffung vieler „offener Bürger und Fernsehprogramme“ stehe „die immer stärkere Medienkonzentration in den westlichen Demokratien“ gegenüber, so Lafontaine gestern in einer Sonntagszeitung: „Wer behauptet (…), die deutsche Presse sei frei von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen, hat den Blick für die Verhältnisse verloren.“ Ganz so schlimm kann es aber noch nicht sein: Lafontaines Beitrag stand in Springers Welt am Sonntag. (taz)

Stefan Aust, 61, Spiegel-Chefredakteur, ist nun doch noch im eigenen Laden Herausgeber geworden. Allerdings nicht beim Blatt selbst (da sei Augstein vor!), sondern bei Spiegel-TV. Heißt im Umkehrschluss: Aust macht dort nicht mehr den Geschäftsführer, Grund ist wie immer Zoff hinter den Kulissen. (taz)