5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. NSA muss sich vor Spionageabwehr fürchten

Regin ist Norwegisch für „böser Zwerg“: So wird der Super-Trojaner genannt, dessen Entdeckung diese Woche veröffentlicht wurde. Mit ihm wurden seit 2008 Regierungen, Politiker und ranghohe Beamte weltweit und auch in der EU ausgeforscht. Experten sind sicher: von der NSA und dem britischen GCHQ. So weit die schlechte Nachricht, die gute: Die großen Antivirenprogramme erkennen die Software bereits seit Monaten als Schädling.

2. Ausländer füllen den Deutschen die Taschen

Warum ist eigentlich niemand früher darauf gekommen, diese ewige Stammtischparole zu überprüfen, Zuwanderer belasteten die Sozialsysteme? Zwei Drittel der Menschen in Deutschland glauben das noch immer. Die Bertelsmann-Stiftung hat nun vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung den Faktencheck machen lassen. Ergebnis: 6,6 Millionen Menschen ohne deutschen Pass sorgten 2012 in der Bundesrepublik für einen Überschuss von 22 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 3.300 Euro pro Person. Oder wie man am Stammtisch sagen würde: Die Ausländer füllen den Deutschen die Taschen.

3. Russland vergrößert sich

Es gibt die Krim und den Donbass: Doch Moskau kennt noch mehr Möglichkeiten, seine Einflusszone Richtung Westen auszubreiten. Anfang der Woche unterzeichnete Präsident Wladimir Putin ein Kooperationsabkommen mit der abtrünnigen georgischen Provinz Abchasien. Neben Russland hat kaum jemand das 200.000-Einwohner-Land als unabhängig anerkannt. Mehr braucht es inzwischen gar nicht mehr. Präsident Raul Chadschimba hat gegen große Finanzhilfen einen großen Teil der Souveränität eingetauscht.

4. Schweizer machen doch die besten Deals

Endlich: Das Kunstmuseum Bern tritt das Erbe Cornelius Gurlitts an. Die Schweizer zögerten lange, denn ein großer Teil des Nachlasses steht im Verdacht, Naziraubkunst zu sein. Aber die Berner müssen sich keine Sorgen um diese Erblasten machen, das Problem übernimmt der große Nachbar. Was am Ende nach Bern kommt, wird einen Persilschein deutscher Provenienzforscher haben. Ziemlich gutes Geschäft, könnte man sagen.

5. Es gibt Kaffee im All

Stanley Kubrick hat den Kosmos mit Richard Strauss beschallt. Schöner war das All selten zu genießen als im Film „2001 – Odyssee im Weltraum“. Das war große Kunst, wenn auch letztlich nur Fiktion. Ob ein Schluck Espresso die Schwerelosigkeit noch angenehmer gestalten kann? Das testet zurzeit Samantha Cristoforetti, die erste Italienerin auf der Raumstation ISS. Sie hat eine Espressomaschine im Gepäck. Den Kaffee muss sie zwar mit Strohhalm trinken. Aber wir sind sicher, dabei wird sie versonnen durch eine Luke blicken und sagen: „Bello Cosmo“. JÖRN KABISCH