Die Sonne geht auf

Auf Schuldächern soll Berlins größte Solaranlage entstehen. Sechs Bezirke nehmen an dem Projekt teil

Berlin setzt verstärkt auf Sonnenenergie. Auf 24 öffentlichen Dächern werden bis zum Jahresende Photovoltaikanlagen installiert. Das Projekt „Solarstrompark Berliner Schulen“ verteilt sich auf sechs Bezirke. Neben den Dächern von Grundschulen und Turnhallen gehört auch das Dach des Rathauses Friedrichshain-Kreuzberg zum Projekt.

Auf einer Gesamtfläche von rund 36.000 Quadratmetern – das entspricht etwa fünf Fußballplätzen – wird in Zukunft umweltfreundlicher Strom produziert und für mindestens 20 Jahre in das Stromnetz eingespeist. Die Anlage soll eine Spitzenleistung von 820 Kilowatt leisten – viermal mehr als die bisher größte Einzelanlage am Hauptbahnhof. Somit werden die Photovoltaikanlagen auf den Schuldächern eine Strommenge herstellen, die ausreicht, um den jährlichen Verbrauch von rund 160 Vier-Personen-Haushalten abzudecken – ökologisch wertvoll und frei von Kohlendioxid.

Im Vergleich zu anderen Kommunen hinke Berlin noch hinterher, sagte Wolfram Müller, ein Vertreter der Senatsverwaltung für Verbraucherschutz. Doch das soll sich nun ändern. Eine Möglichkeit dafür – und Grundlage des aktuellen Projekts – ist die „Solardachbörse“ des Senats, über die die Stadt privaten Investoren Dächer öffentlicher Gebäude zur Installation von Solaranlagen vermietet.

Die Idee zum „Solarstrompark Berliner Schulen“ hatte Sebastian Preuß von der Projektentwicklungsgesellschaft für Solarenergie „30° – Solar“. Das Wichtigste für ihn sei „der regionale Charakter des Projekts“, sagte der Ingenieur. Außerdem betonte Preuß den pädagogischen Aspekt der Anlage: Elektronische Displays im Eingangsbereich der Gebäude würden den Schülern die ökologische Stromerzeugung erklären und ihnen das Thema näher bringen. Auch eine Zusammenarbeit mit Lehrern sei geplant. Die ersten Mietverträge mit dem privaten Investor „30° – Solar“ unterzeichneten gestern die Vertreter der Bezirke Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg. In den kommenden Wochen werden Charlottenburg-Wilmersdorf, Neukölln und Pankow folgen. Der Vertrag mit dem Bezirk Spandau ist bereits unterzeichnet. CATALIN GAGIU