Die Armut nimmt nicht nur im Norden zu

GRUNDSICHERUNG Die Zahl der Bezieher von staatlichen Leistungen der Mindestsicherung wächst. In Bremen ist jeder Sechste betroffen, in Niedersachsen ebenso wie bundesweit jeder Elfte

Mehr Menschen haben Ende 2013 in Norddeutschland soziale Grundsicherung erhalten als noch ein Jahr zuvor. Auch bundesweit stieg sowohl der Anteil der Empfänger an der Gesamtbevölkerung als auch die absolute Zahl gegenüber dem Vorjahr leicht auf rund 7,38 Millionen Menschen und damit 9,1 Prozent der Bevölkerung, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.

Am häufigsten waren die Menschen in Bremen (17,1 Prozent) und Berlin (19,4 Prozent) auf Leistungen der sozialen Mindestsicherung angewiesen. Am geringsten war die Inanspruchnahme in Bayern (4,5 Prozent) und Baden-Württemberg (5,1 Prozent).

In Bremen ist die Quote der Leistungsbezieher damit innerhalb eines Jahres um 0,4 Prozentpunkte gestiegen. Niedersachsen lag mit 9,2 Prozent fast exakt im Bundesschnitt. In Schleswig-Holstein haben zum Jahresende 2013 insgesamt 270.474 Menschen und damit 9,6 Prozent der Bevölkerung soziale Mindestsicherungsleistungen erhalten. Ende 2012 waren es noch 9,5 Prozent gewesen. In Hamburg bezogen Ende 2013 insgesamt 230.149 Menschen Mindestsicherungsleistungen, das sind 13,2 Prozent der Bevölkerung .

Unter die soziale Mindestsicherung fallen die Grundsicherung für Arbeitsuchende (Hartz IV), die Sozialhilfe, die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, die Hilfen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz sowie Transfers der Kriegsopferfürsorge. 2013 gab der Staat insgesamt 40,8 Milliarden Euro dafür aus, rechnerisch 508 Euro pro Einwohner.  (epd)