Viel Wind, viele Autos

NORDSEEHÄFEN Windkraft und Autoverschiffung sind Boombranchen in Niedersachsens neun Häfen

Die erneuerbaren Energien und die fossile Autoindustrie haben in den niedersächsischen Häfen für wachsenden Umschlag gesorgt. Das geht aus der Halbjahresbilanz 2011 hervor, welche die Hafengesellschaft Seaports am Donnerstag veröffentlichte. Das Unternehmen in Oldenburg ist die gemeinsame Marketinggesellschaft der neun niedersächsischen Häfen und preist die „Frachtdrehscheibe“ weltweit an. Zusammen erreichen sie etwa ein Siebtel des Hamburger Umschlags.

Emden im Glück

Besonders profitiert hat das ostfriesische Emden: Dort nahm die Verschiffung von Komponenten für Windanlagen um 7,0 Prozent auf 80.118 Tonnen zu gegenüber 74.032 Tonnen im ersten Halbjahr 2010. Auch der Im- und Export von Autos wuchs kräftig: Mit 622.000 Neufahrzeugen wurden an der Ems elf Prozent mehr umgeschlagen als 2010.

In Cuxhaven stieg die Autoverladung im ersten Halbjahr sogar um 39 Prozent auf 175.067 Fahrzeuge an gegenüber 126.360 Autos im ersten Halbjahr 2010. Nahezu verdoppelt hat sich der Frachtanteil von Windenergieanlagen in Brake an der Unterweser: Dort stieg er von 8.846 Tonnen 2010 auf 16.321 Tonnen in den ersten sechs Monaten 2011.

Insgesamt ging der Umschlag zwischen Stade und Emden aber um drei Prozent auf gut 22 Millionen Tonnen zurück.

Ursache ist ein Rückgang von 16 Prozent bei flüssigen Massengütern wie Rohöl und Mineralölerzeugnissen in Wilhelmshaven. Dort soll es aber ab August nächsten Jahres wieder aufwärts gehen, wenn die ersten Containerriesen im dann frisch eröffneten Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port festmachen. SMV