NACH KACZYNSKI-ABSTURZ
: Drei polnische Generäle entlassen

WARSCHAU | Knapp eine Woche nach Veröffentlichung eines Berichts über Verfehlungen in der polnischen Luftwaffe vor dem tödlichen Absturz des damaligen Präsidenten Lech Kaczynski hat Ministerpräsident Donald Tusk drei Generäle und den Vizeverteidigungsminister entlassen. Die Luftwaffeneinheit, die nach einem neuen Bericht unter anderem vorgeschriebene Trainingsflüge nicht ausgeführt hatte, werde aufgelöst, sagte Tusk gestern. Für Flüge von Regierungsmitgliedern sollen künftig Maschinen der nationalen Fluglinie LOT gechartert werden.

Verteidigungsminister Bogdan Klich war bereits am Freitag zurückgetreten, nachdem der Abschlussbericht über den tödlichen Absturz des damaligen Präsidenten Lech Kaczynski im April 2010 die Unglückspiloten als schlecht ausgebildet und „eine Gefahr“ eingestuft hatte. Der bisherige Staatssekretär Tomasz Siemoniak wurde am Dienstag als neuer Verteidigungsminister vereidigt. Bei dem Absturz in Smolensk starben insgesamt 96 Menschen – neben Kaczynski und seiner Ehefrau waren ranghohe Vertreter aus Politik, Militär und Kirche an Bord. (dpa)