KUNSTRÄUME

Rebelzer – this exhibition is boring: Bescheidenheit ist eigentlich nicht das Wesen von Streetart. Doch dieser Hamburger Künstler versucht es mit massivem Understatement und warnt vor dem Besuch seiner angeblich langweiligen Ausstellung: Es gebe schreckliche Designs, unspektakuläre Freaks, beschissene Streetart, langweilige Graffitis, hohle Exponate, uncoole Sticker und unbezahlbare Kunst. Vernissage Samstag, 6. August, ab 19.30 Uhr, Galerie auf Halb Acht, Hein-Hoyer-Str. 16, Mi-Fr 16-19.30, Sa. 13-18 Uhr. Bis 20. August. Brad Downey – Shallow: Mal sind es ein paar veränderte Pflastersteine, ein manipuliertes Verkehrsschild oder Markenwerbung an einem Uni-Gebäude: Der in Berlin lebende US-Amerikaner definiert unter Verwendung gefundener Überreste öffentliche Objekte um und fügt sie erneut in die Alltagslandschaft ein. In seiner Kunst vereint er die Medien Film, Malerei, Installation, Skulptur und Performance. Seine Manipulationen, Verfremdungen und Zweckentfremdungen zeigen verborgene Mechanismen der sozialen Ordnung auf und versuchen, das Bewusstsein für soziale Kontrolle zu schärfen und dieser selbstbewusst entgegenzutreten. Eröffnung: Sonntag, 7. August, 11 Uhr, Kunstverein Buchholz/Nordheide, Kirchenstraße 6, Buchholz. Bis 4. September. Plastik – Das fünfte Element: Die Ausstellung der Bilder von William Turner stellt den so modernen englischen Akademiker als naturforschenden Maler der Elemente vor. Doch heute gilt es vielleicht nicht mehr Wolkenwirbel und Feuerstürme abzubilden, sondern beispielsweise den unvorstellbar riesigen Strudel aus Plastik-Müll, der in den Weltmeeren schwimmt. Bucerius-Direktorin Ortrud Westheider spricht im Rahmen der Turner-Ausstellung mit Werner Boote, dem Autor und Regisseur des Films „Plastic Planet“. Mittwoch, 11. August, 20 Uhr. Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2. Internationaler Umweltschutz ist auch eine Kunst: Im Rahmen der noch bis Mitte September laufenden ersten deutschen Ausstellung des US-amerikanischen Grafikers Charley Harper hält Oliver Salge, Teamleiter Meere/Wälder Greenpeace Deutschland einen Vortrag. Mittwoch, 10. August, 18 Uhr, „Der Kunstverein, seit 1817“, Klosterwall 23 Cowboys und Aliens: Sommerausstellung von zehn Streetart-affinen KünstlerInnen unter anderem mit neuen Wandarbeiten von Ole Utikal. Heliumcowboy Artspace, Bäckerbreitergang 75, Di-Fr 11-19 Uhr. Bis 12. August. MOSS: Der Titel der Gruppenausstellung ist ein Akronym der Anfangsbuchstaben der Künstlernachnamen: Lennart Münchenhagen, Nicolas Osorno, Tim Schrøder und Sandra Slim. Die vier KünstlerInnen haben das Zollamt im Oberhafen mit labyrinthisch verzweigenden Wegen zu einem Parcours unterschiedlicher Raumsituationen umgebaut und die klassische White-Cube-Situation mit einem völlig lichtlosen „Black Cube“ konfrontiert. Zollamt Hamburg, Stockmeyerstraße 39 (neben der Oberhafenkantine), Di-Do 13-16 Uhr. Bis 21. August. Nüchterne Räusche – Zeitgenössische Kunst und Barock: In der neu eröffneten historischen Schau des 1655 erbauten Schlosses liegen im Keller Kanonenkugeln, im ersten Stock sind es Kugeln aus Schokolade: Acht junge Künstler hat Sabine Mila Kunz zu einer Hommage an das Barock ausgewählt. Zwischen Ausschweifung und Kontrolle, Musik und Wissenschaft, Eitelkeit und Todesnähe umkreisen sie die Extreme der Epoche. Kulturstiftung Schloss Agathenburg, Hauptstraße, Agathenburg bei Stade, Di-Fr 14-18 Uhr, Sa + So 10-18 Uhr. Bis 14. August. HAJO SCHIFF