Grün statt Braun

WAHLUMFRAGE Die NPD könnte bei der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern aus Landtag fliegen

Einen Monat vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern zeichnen sich drei Tendenzen ab: Die nächste Regierung dürfte wieder unter SPD-Führung stehen, die NPD dürfte aus dem Landtag fliegen und anstelle der FDP dürfte erstmals den Grünen der Einzug ins Schweriner Schloss gelingen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Infratest Dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks unter 1001 Wahlberechtigten.

Wäre die Wahl bereits an diesem Sonntag, entfielen demnach 34 Prozent der Stimmen auf die SPD, die CDU käme erneut auf 30 Prozent. Im Vergleich zur Landtagswahl 2006 würden sich damit beide Parteien verbessern. Vor fünf Jahren hatte die SPD 30,2 Prozent der Stimmen errungen, die CDU 28,8. Seitdem regiert in Schwerin eine große Koalition unter Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD).

Auch die Linke würde im Vergleich zu ihrem Ergebnis bei der Landtagswahl etwas zulegen. Sie erreicht in der aktuellen Umfrage 18 Prozent (2006: 16,8). Auf die Grünen würden acht Prozent entfallen, das wäre mehr als eine Verdoppelung der 3,4 Prozent von 2006. Sie wären erstmals im Landtag vertreten. Die FDP dagegen würde deutlich an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Sie würde von 9,6 Prozent auf nur noch drei Prozent abstürzen. Auch die NPD wäre nach dieser Umfrage nicht mehr im Landesparlament vertreten. Aktuell liegt sie bei vier Prozent. Bei der Landtagswahl 2006 hatte sie noch mit 7,3 Prozent der Stimmen abgeschnitten.

Mit dem Ergebnis für SPD und CDU könnte die große Koalition in Schwerin ihre Arbeit fortsetzen. Ein rechnerisch mögliches rot-rotes Bündnis gilt als unwahrscheinlich.  (taz)