Abbau von Ein-Euro-Jobs
: Träger-Schimpfe ist überflüssig

Arbeitslosigkeit schafft Jobs. Die Bundesagentur für Arbeit und ihre regionalen Zweigstellen hätten nichts zu tun, wenn es nicht so viel Leute geben würde, die nichts zu tun hätten. Die Bagis wäre ein sehr viel kleinerer Laden, in den senatorischen Behörden wären weniger Menschen beschäftigt. Und niemand bräuchte die Beschäftigungsträger, die den Auftrag haben, Arbeitslose zu beschäftigen und möglichst dabei so zu qualifizieren, dass sie irgendwann einmal Arbeit haben.

Kommentar von Eiken Bruhn

Da es aber nach wie vor über dreieinhalb Millionen Arbeitslos Gemeldete in Deutschland gibt und in Bremen 35.000, geht der Vorwurf, die Beschäftigungsträger sorgten sich in der Debatte um die Ein-Euro-Jobs nur um ihre eigenen Interessen, ins Leere. Natürlich tun sie das. Gleichzeitig sind sie diejenigen, die täglich mit den Arbeitslosen zu tun haben und am besten einschätzen können, was der Einzelne und die Einzelne braucht. Deshalb ist zu hoffen, dass die Institutionen sich in den kommenden Wochen nicht möglichst oft an den Karren fahren – oder fahren lassen – sondern sich gegenseitig dazu bringen, ihre Versprechen einzulösen. Dass sie nämlich für diejenigen da sein wollen, die zu den dreieinhalb Millionen ohne Job gehören.