akw-pannen
: Zeit, den Versorger zu wechseln

Zaghaft beginnen die Stromkunden, ihre Marktmacht zu nutzen. Die steigenden Strompreise haben Tausende dazu veranlasst, sich von dem Energieversorger Vattenfall zu verabschieden. Angesichts der Pannen in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel müsste die Leute eigentlich scharenweise zu Anbietern grünen Stroms überlaufen.

KOMMENTAR VON GERNOT KNÖDLER

Die Kraftwerkspannen bieten eine einmalige Gelegenheit, der eigenen atomkritischen Gesinnung Ausdruck zu verleihen. Mit einem Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter jetzt ließe sich den Konzernen schlagend darlegen, welche Art von Energieversorgung gewünscht wird und welche nicht.

Das gilt auch für die konventionelle Energieherstellung aus fossilen Brennstoffen. Der Umweltverband BUND hat in Hamburg eine Volkspetition gegen ein geplantes, sehr großes Kohlekraftwerk initiiert. Wer sie unterzeichnet, hilft, den nötigen Druck für eine zukunftsfähige Energiepolitik aufzubauen. Echte Schlagkraft erhält eine solche Unterschrift aber erst, wenn jeder Unterzeichner zu einem Öko-Versorger wechselt.

Die Befürchtung, das sei kompliziert, ist ebenso wenig begründet wie die Sorge, es würde einem der Strom abgedreht. Ganz abgesehen davon, dass ein Wechsel für viele Kunden sogar billiger wäre. Um es mit einem Esso-Slogan zu sagen: Es gibt viel zu tun. Packen wir‘s an.