Krümmel-Dübel jetzt schon „eilig“

Neuer Ärger im Atomkraftwerk Krümmel: Das Problem mit nicht vorschriftsmäßigen Dübeln in einem Anlagebereich ist offensichtlich größer als zunächst vom Betreiber Vattenfall gemeldet. Das für die Atomaufsicht zuständige Sozialministerium in Kiel stufte den Mangel am Montag von der Kategorie „N“ (Normal) auf „E“ (Eilt) hoch. Damit wird das Ereignis als möglicher Hinweis auf einen systematischen Fehler gewertet. Eventuell müssten alle 630 Dübel des Typs in der Anlage untersucht werden, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Krümmel ist seit einer Pannenkette Ende Juni vom Netz. Vorige Woche waren die ersten falschen Dübel entdeckt worden. Neue Untersuchungen der Atomaufsicht hätten nun zur Hochstufung geführt. Fachleute hatten dabei weitere nicht vorgesehene Dübel entdeckt. „Nach einer aktuell erstellten Überprüfung erfüllen auch die entdeckten Dübel die nötigen Anforderungen. Dies muss jedoch noch durch weitere Untersuchungen bestätigt werden“, steht in einer Mitteilung von Vattenfall. Die Dübel sind in einem Gebäude mit zwei Notstrom-Dieselgeneratoren eingesetzt und dienen zur Befestigung von zwei begehbaren Bühnen für Wartungsarbeiten an den Kühlern der Lüftungsanlagen. Für die Stabilität der Bühnen gelten besondere Anforderungen, damit etwa im Fall eines Erdbebens der Betrieb der Diesel und die Stromversorgung des Kraftwerks nicht gefährdet sind.

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