Mehr moderne Kunst

Berggruen-Erben wollen Berlin weitere Kunstwerke als Dauerleihgabe geben. Stiftung will Museum erweitern

Die Erben des im Februar gestorbenen Kunstsammlers Heinz Berggruen planen, weitere Kunstwerke als Leihgabe nach Berlin zu geben. Hierbei soll es sich um über 50 Arbeiten handeln, darunter Gemälde von Picasso, Matisse, Cézanne und Klee. „Meine Familie unterstützt die Idee, dass für diese Werke das Museum Berggruen erweitert wird“, sagte Nicolas Berggruen, Sohn des Kunstsammlers, in einem Zeitungsinterview. Die Senatsverwaltung für Kultur zeigte sich gestern erfreut, dass der Sohn nun offensichtlich diese auch politisch bedeutsame Geste des Vaters fortsetze. Auch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz bestätigte die Pläne.

Seine eigene Sammlung will Nicolas Berggruen möglicherweise ebenfalls in der Stadt zeigen. Er habe Anfang der 90er-Jahre damit angefangen, Kunstwerke von Andy Warhol, Damien Hirst und Jeff Koons zu kaufen. „Ich könnte mir übrigens auch vorstellen, meine eigene Sammlung als Leihgabe nach Berlin zu geben“, sagte er.

Sein Engagement möchte er außerdem auf die Unterstützung von jungen Künstlern erweitern: „Wenn ich den passenden Platz und ein entsprechendes Gebäude finde, würde ich gerne eine Sammlung für zeitgenössische Kunst in Berlin aufbauen.“

Die Gemälde des Kunstmäzens Heinz Berggruen (1914–2007) gelten als eine der weltweit bedeutendsten privaten Bildersammlungen der klassischen Moderne. Zu der Kollektion gehören über 160 Bilder, darunter über 80 Werke von Picasso. Die im Stüler-Bau gegenüber dem Charlottenburger Schloss untergebrachte Ausstellung ist seit ihrer Eröffnung 1996 ein Publikumsmagnet. Berggruen, der vor den Nazis fliehen musste, hatte seine Kunstschätze seiner Geburtsstadt für einen symbolischen Preis überlassen.

Nach Angaben der Stiftung Preußischer Kulturbesitz soll das Berggruen-Museum erweitert werden. Derzeit werde mit dem Land über die Überlassung eines angrenzenden Gebäudes verhandelt. DPA