Flughäfen verunsichert wegen Streikankündigung

FLUGVERKEHR Streiken die Fluglotsen am Dienstag Morgen oder streiken sie nicht? Diese Frage konnte bis zum späten Montag Nachmittag niemand beantworten. Die Flughäfen im Nordwesten richteten sich deswegen vorsorglich auf ein paar Stunden Stillstand ein

Die Airports im Nordwesten rüsten sich zum zweiten Mal binnen einer Woche für einen drohenden Streik der Fluglotsen. In Hannover wären nach Angaben einer Sprecherin vom Montag etwa 50 Flüge betroffen, falls die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) Dienstagmorgen wie angekündigt von 6.00 bis 12.00 Uhr ihren Arbeitskampf durchsetzt. „Sollte es zum Ausstand kommen, werden wir die Passagiere sofort im Internet informieren“, hieß es.

Auch der Bremer Flughafen stellte sich auf mögliche Ausfälle ein: Wenn gestreikt wird, wären dort rund 40 Flüge betroffen. Am Hamburger Flughafen wären 144 Flüge mit rund 15.000 Passagieren betroffen. Davon gehen 83 aus der Hansestadt ab, 61 Maschinen kommen an. 40 seien reine Urlaubsflieger, sagte eine Sprecherin.

Wie bereits Mitte vergangener Woche müsse man zunächst abwarten, was eine juristische Prüfung der Streikdrohung ergebe, betonte der Flughafen-Betreiber in Hannover. Bis zum Montagmittag wollte die Deutsche Flugsicherung (DFS) abermals einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen die Streikpläne der GDF beim Frankfurter Arbeitsgericht einreichen.

Am vorigen Mittwoch hatte die Lotsengewerkschaft einen ersten Ausstand kurzfristig abgesagt, nachdem das Gericht den Streik wegen einer rechtswidrigen Forderung untersagt hatte. Bei der DSF tagte seit Montagmorgen ein Krisenstab.

Die meisten Flughäfen hatten schon zuvor Krisenpläne vorbereitet. Der Hamburger Flughafen etwa will im Fall eines Streiks zusätzliches Personal in die Terminals schicken, um die Passagiere zu informieren. Das hatten die Mitarbeiter auch getan, als Aschewolken aus Island im vergangenen und diesem Jahr den Luftverkehr lahmlegten. Für die Versorgung der Passagiere ist wie an jedem anderen Tag auch gesorgt: „Die Gastronomie im Flughafen ist geöffnet“, sagte die Sprecherin. (dpa)

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