Mann im Gleichberechtigungsausschuss
: Fürchtet euch nicht

Als einziger Mann sitzt Oliver Möllenstädt im Bürgerschaftsausschuss für Gleichberechtigung und will dort seine „männliche Perspektive“ einbringen. Nun heißt der Ausschuss zwar ausdrücklich nicht „für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern“. Dies würde implizieren, dass jedes Geschlecht auf seine Weise benachteiligt wäre und es nur darum ginge, Unrecht gleich zu verteilen – und wäre grober Unfug.

Kommentar von Eiken Bruhn

Es braucht keinen Parlamentsausschuss, um Männer entdecken zu lassen, dass Karriere nicht alles ist. Dass mit Möllenstädt ein Mann im Ausschuss vertreten ist – was alleine daran liegt, dass die Bremer FDP in Sachen Gleichberechtigung ganz hinten liegt – ist dennoch großartig. Es ist unwahrscheinlich, dass Möllenstädt seine Zeit im Ausschuss absitzen kann, ohne die eine oder andere Erkenntnis hinzu zu gewinnen. Er selbst hält sich mit 29 Jahren für jung genug, um ein moderneres Weltbild zu vertreten als andere in der Bürgerschaft. Schon jetzt sagt er, dass es auch die Strukturen seien, die Frauen von der politischen Arbeit abhalten. Vielleicht kann er zumindest seine Parteigenossen davon überzeugen, dass sie sich vor Emanzipation nicht zu fürchten brauchen. Künftig sollte jede Partei einen Mann in den Ausschuss schicken.