…WAS MACHT EIGENTLICH ... der Goya-Club?
: Türken draußen lassen

Der schicke Goya-Club am Nollendorfplatz sorgte in der letzten Woche für Schlagzeilen: „Türken müssen draußen bleiben“, titelte die Berliner Zeitung. Schnell warfen auch Politiker dem Club „Rassismus“ und „Diskriminierung“ vor und wollten ihm sogar die Konzession entziehen. Was war bloß geschehen?

Der türkischstämmige Partyveranstalter Alkan Kama hatte den Goya-Club für eine „India Night“ am 30. 6. gemietet. Eine krachende Bollywood-Party in noblem Ambiente sollte es werden. Wochen vorher hatte er mit der Münchner Firma Treugast, die das Goya betreibt, einen Mietvertrag unterzeichnet. Doch kurz vor der Sause die Überraschung: Als die ersten paar hundert Gäste auf Einlass warteten, sagte Manager Thomas M. Gross die Party ab.

Kama wendet sich an die Presse und schildert empört die Ereignisse – aus seiner Sicht: „Zu viele Türken und somit ein Sicherheitsrisiko“, so habe Gross die Absage begründet, berichtet der Partymacher der taz. Nun – und mit einiger Verspätung – antwortet die Treugast GmbH: Kama habe den Vertrag gebrochen, nur deshalb sei die Veranstaltung abgesagt worden. Bis zum Beginn des Abends sei Kama dem Vertrag, eine Haftpflichtversicherung vorzuzeigen, nicht nachgekommen. Außerdem habe er das Motto des Abends geändert und zur „After-Show-Party zum Türkischen Tag mit über 3.000 Gästen“ geladen. Der Club sei aber nur für 1.500 Leute geeignet. Man habe um die Sicherheit gefürchtet und da Kama auch keine Police vorgelegt habe, die Tür dicht gemacht, schildert Gross das Ganze aus seiner Sicht. Kama hingegen will dem Manager die Police im Vorfeld gefaxt haben und betont, Diskriminierung sei der eigentliche Grund gewesen.

Ob die Versicherung fehlt oder doch Rassismus vorliegt – das entscheiden wohl die Gerichte. Damit drohen jetzt beide Seiten. Im Einklang. CG FOTO: ARCHIV