EINBLICK (397)

Michael Badics, Gestalter, Interaktion Mensch–Maschine–Mensch

NameMichael Badics Geboren 7. 1. 1963, Wien Mit welcher Galerie arbeiten Sie zusammen? Ich arbeite projektbezogen, also nicht fix mit speziellen Galerien zusammen. Aktuelle Einzelausstellung „Manifest: Kassak!“, Collegium Hungaricum (siehe Kolumne) Gruppenausstellung Wovon Maschinen träumen, VW Forum, Unter den Linden Preise der Werke nur auf Anfrage und projektbezogen von der Infrastrukturabhängig

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? An- und aufgeregt hat mich ohne Zweifel zuletzt die Kassák-Ausstellung. Im Zentrum der künstlerischen / informativen Aufarbeitung der Persönlichkeit von Lajos Kassák stand der Mensch Lajos Kassák. Vor allem sein gesellschaftliches Engagement, sein Mut, Stellung zu beziehen, seine Kompromisslosigkeit, nicht zu dienen, sowie seine Liebe zur Freiheit. Vor dem historischen und politischen Hintergrund der Zeit, in der er lebte und wirkte, erfahren diese Eigenschaften in unserer aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation eine eigene zusätzliche Dimension. Mein Lieblingszitat ist in diesem Zusammenhang „Der neue Mensch ist nicht dazu da, um sich anzupassen, sondern um Stellung zu beziehen.“ Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Aktuell kein Konzert, aber als Rainald-Grebe-Fan bin ich bereits sehr gespannt auf seine Auftritte im September: „Völker schaut auf diese Stadt“. Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag? Zurzeit beschäftigt mich das Buch des österreichischen Philosophen Robert Pfaller, „Wofür es sich zu leben lohnt“. Es versucht zu analysieren und zu klären, warum vor allem in unserer westlichen Welt man es verlernt hat, die Frage zu stellen, wofür es sich zu leben lohnt. Dabei treten aktuelle Tendenzen der Kultur und ihr politischer Preis zutage. Die Zeit begleitet mich bereits seit Langem durch meinen Alltag. Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Zurzeit, dass ich acht Wochen nach meinem Radunfall (vom Auto angefahren) von Tag zu Tag wieder besser gehen und darauf hoffen kann, noch im Herbst wieder langsam mit Joggen beginnen zu können.