Niedersachsen protestiert

Mit heftiger Kritik hat Niedersachsen auf den am Mittwoch genehmigten Ausbau des Flughafens Kassel-Calden unweit der Landesgrenze reagiert. Sowohl die Landesregierung als auch der Flughafen Hannover und die südniedersächsische Fachwerkstadt Hann. Münden protestierten gegen das aus ihrer Sicht überflüssige nordhessische Projekt. Der Kasseler Flughafen soll für rund 150 Millionen Euro ausgebaut werden und künftig von Urlaubs- und Linienfliegern genutzt werden.

Der Flughafen Hannover fürchtet den Verlust von Passagieren und wirtschaftlicher Dynamik, während das in der Einflugschneise gelegene Hann. Münden seine touristische Entwicklung bedroht sieht. Bei rund 1.500 Stadtführungen werde jährlich rund 25.000 Menschen die Fachwerkstadt gezeigt, sagte Bürgermeister Klaus Burhenne (CDU) und kündigte eine Klage gegen das Projekt an. „Wir haben 50 StadtführerInnen, die kann ich alle nach Hause schicken, wenn hier die Flieger rübergehen.“

„Wir haben unsere großen Bedenken den Hessen mitgeteilt“, sagte der Sprecher des Wirtschaftsministeriums in Hannover, Christian Haegele. Das Land Niedersachsen zweifele den Bedarf für den Flughafen an und sehe die Wirtschaftlichkeit nicht. Studien hätten belegt, dass es für weitere Regionalflughäfen keinen Bedarf gebe. Angesichts dessen sei die Belastung von Hann. Münden mit Fluglärm nicht zu rechtfertigen. dpa