unterm strich
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RAF und kein Ende. Heftig begangen wird, wie jetzt schon abzusehen ist, der dreißigste Jahrestag des Deutschen Herbsts. Nicht nur gibt es da Bernd Eichingers großes Filmprojekt, bei dem – von Martina Gedeck und Hannah Herzsprung bis Bruno Ganz und Moritz Bleibtreu – so ziemlich alles, was in der deutschen Szene Rang und Namen hat, bereits an Bord ist. Nun wird vom Schauspielhaus Stuttgart eine riesige Veranstaltung zum Thema angekündigt, unter dem dann doch fast schon wieder hinreißenden Titel „Endstation Stammheim“. Wir zitieren aus der Meldung: „Vom 21. September an sollen sich Künstler und Zuschauer in insgesamt 72 Aufführungen, Ausstellungen und Lesungen drei Wochen lang mit Themen wie Freiheit, Gewalt und Widerstand auseinander setzen.“ Man habe, versichert der Chefdramaturg Jörg Bochow, „gemerkt, dass es in der Stadt einen extremen Bedarf gibt, darüber zu kommunizieren.“

Der in Bonn lehrende Sinologe und Übersetzer Wolfgang Kubin erhält den chinesischen Literaturpreis Pamir International Poetry Price. Es handle sich dabei um den gegenwärtig bedeutendsten und höchstdotierten Literaturpreis im chinesischen Sprachraum, teilt die Universität Bonn mit. Kubin erhalte die Auszeichnung für seine Verdienste als Gelehrter, Übersetzer und Kulturvermittler. Kubin hat in den vergangenen 30 Jahren zahlreiche wissenschaftliche Werke publiziert, so ist er unter anderem Herausgeber und Autor der Bonner „Geschichte der chinesischen Literatur“ in zehn Bänden. Er hat zudem Übersetzungen moderner und gegenwärtiger chinesischer Literatur veröffentlicht, zum Beispiel die Gesammelten Werke von Lu Xun, die Dichtungen von Gu Cheng, Bei Dao, Yang Lian und Zhai Yongming.