Hoffen auf Henkel

FLUGLÄRM CDU-Spitzenkandidat begeistert Bürgerinitiative in Friedrichshagen

Einen Tag nach dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat sich auch sein konservativer Herausforderer, CDU-Spitzenkandidat Frank Henkel, mit Fluglärmgegnern aus dem Berliner Südosten getroffen. Die Bürgerinitiative Friedrichshagen bezeichnete das einstündige Treffen als „konstruktives Gespräch“. Konkrete Versprechungen mochte Henkel aber nicht machen. „Politik muss verlässlich sein“, sagte er der taz im Anschluss, „die Lösungen müssen sich am Vertrauensschutz orientieren.“

Wowereit hatte den Anwohnervertretern am Dienstagabend Unterstützung zugesagt: Die zuständigen Bundesbehörden müssten alle Alternativen zu der Müggelseeroute noch einmal vertieft prüfen. Vertreter der Bürgerinitiative hatten dennoch enttäuscht über das Treffen geurteilt: Wowereit habe sich zu möglichen Alternativen nicht äußern wollen und auf die zuständigen Experten verwiesen.

Während Wowereit ins Rote Rathaus eingeladen hatte, saß Christdemokrat Henkel am Mittwochnachmittag mit den Betroffenen in Friedrichshagen am Müggelseeufer zusammen und hinterließ offenbar einen anderen Eindruck. „Wir haben das Gefühl, dass er uns verstanden hat“, sagte Manfred Kurz von der Bürgerinitiative der taz.

Am Montagabend hatten erneut mehr als 2.000 Menschen gegen die geplanten Flugrouten über dem Müggelsee protestiert. Die Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast und der Fraktionschef der Linkspartei im Bundestag, Gregor Gysi, hatten auf Einladung der Protestler daran teilgenommen. STEFAN ALBERTI