Wochenübersicht: Konzert
: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Sommer. Schönes Wort. Wenn man das mal auf die Zunge legt und richtig auskostet, mit dem genüsslichen Anlaut, in dem schon das S-Surren der Stechmücken wohnt, und das Mmm macht die Sache dann eng. Rrrr. Wieder nichts wirklich los. So ist der Sommer nämlich, musikalisch betrachtet. Aber irgendwas geht immer, da ist Berlin unerbittlich genug, immer findet sich eine schummrige Ecke mit genug an Grund, um mal unter die Leute zu gehen. Müssen ja nicht die Massen sein. Also beinharte Minderheitenprogramme, bitte sehr, aus Zukunft und Vergangenheit (wo man seine Gegenwart findet, bleibt jedem selbst überlassen). Zuerst Vorsprung durch Technik: Im Konrad Tönz, in dem man ja die Freuden des Monoplattenspielers pflegt, wird das am Sonntag wieder an tragbaren Geräten durchgespielt (mit so was ging man in den 60ern an den Strand). Noch mehr Zukunft: „Too much future“ ist Teil des Titels eines Buches, in dem „Punk in der DDR“ (zweiter Teil) vorgestellt wird, und zwar aus der Innenschau derer, die dabei waren, heraus. Bei der Verbrecherversammlung am Dienstag im Monarch präsentiert es Herausgeber Henryk Gericke. Mehr Sicherheitsnadelnkunst: Bei „Ruptures: Music, Philosophy, Science and Modernity“ im Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte geht es eben um raptures, Risse und Brüche in der Kunstproduktion, wobei bei der Konferenz eher Namen wie Michel Foucault und Cecil Taylor verhandelt werden. Eintritt frei, um Anmeldung wird gebeten. Auf dem Programm auch interessante Konzerte, etwa am Donnerstag Nicolas Hodges, der Helmut Lachenmann und Elliott Carter spielt. Und sonst? Zum Schokoladen seinem Hoffest natürlich (siehe linke Seite), und heute spielt auch in der Tentstation-5meter Bar Schneider TM ein Akustik-Set. Was die Frage aufwirft, wie er es dabei richtig krachen lassen kann.

Ruptures: Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, 26.–28. Juli Info: www.mpiwg-berlin.mpg.de/workshops/en/Ruptures.html

Schneider TM, Kitty Solaris: 5meter Bar/Tentstation, Seydlitzstr. 6, Fr., 21 Uhr