Kein Angebot

KINDER Die Evangelische Kirche warnt vor fehlenden Krippenplätzen und nimmt Familien in die Pflicht

Die Kirche will den Eltern keine Rundum-Betreuung anbieten

Die evangelische Kirche warnt vor einem unzureichenden Ausbau der Krippenplätze. Schon jetzt zeichne sich ab, das die angestrebte Versorgungsquote von 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren in vielen Bundesländern nicht erreicht werde, warnte der evangelische Vorschulexperte Carsten Schlepper. „Dazu kommt: Wir gehen heute davon aus, dass 35 Prozent nicht reichen“, sagte der Leiter des Landesverbandes Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder.

Vor drei Jahren hat der Bundestag ein Gesetz verabschiedet, nach dem unter Dreijährige ab 2013 einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz haben. 750.000 Betreuungsplätze soll es bis zu diesem Stichtag in Deutschland geben. In Bremen sei der Ausbau bisher aus Bundesmitteln bezahlt worden, so Schlepper. Alles, was jetzt noch komme, müsse das Land selbst schultern.

Im vergangenen Jahr hatte der Senat den weiteren Ausbau von Krippenplätzen bereits verlangsamt. Durch die Haushaltslage hätten sonst die Kosten für den Betrieb neuer Krippen nicht gedeckt werden können. Mit den Betreibern wurde daraufhin vereinbart, dass bei leicht erhöhter Personalausstattung statt bislang acht nun bis zu zehn Kinder in Krippengruppen aufgenommen werden. Die Inbetriebnahme neuer Einrichtungen wurde ins Jahr 2012 verschoben.

Bei den Eltern seien mehr Ganztagsplätze und eine flexiblere Betreuung gefragt. Allerdings werde es mit der evangelischen Kirche keine Sieben-Tage-Krippe und keine 24-Stunden-Betreuung geben. Damit die Kita Bildung und Förderung leisten könne, brauche es die Familie. Die Evangelische Kirche ist mit 4.400 Plätzen an 65 Standorten der größte freie Träger von Kindertageseinrichtungen in Bremen. Für den Ausbau gibt sie nach eigenen Angaben in nächster Zeit zehn Millionen Euro Eigenmittel aus. epd