hamburg heute
: Madrigal und Mr. Bean

Die King’s Singers tirilieren am Terminal 1 des Hamburger Flughafens

Die King‘s Singers? Die kennt doch eigentlich jeder. Jene adrett gekleideten britischen Jungmannen, die in den Siebzigern zunächst misstrauisch, dann begeistert empfangen wurden, weil sie nicht nur in allen Stimmlagen a capella singen konnten, sondern auch absolut intonationssicher. Noch dazu angetan mit Anzug und Rüschenhemd. Was zunächst lächerlich schien, ist seither konkurrenzlos geblieben. Nimmermüde Tourneen um den Globus beweisen es.

Die Respektlosigkeit, mit der sie Altes und Neues mischen, tut ein Übriges und trägt außerdem zur Volksbildung bei. Oder hören Sie ständig Madrigale der Renaissance? Noch dazu am Terminal des Hamburger Flughafens? Eben. Genau diese Chance bekommt jeder, der sich am heutigen Sonnabend dort hinbemüht.

Lieder der deutschen Renaissance, von Johannes Brahms und Francis Poulenc stehen auf dem Programm – sowie Erbauliches von Howard Goodall. Das ist derjenige, der die Musik zur Fernsehserie „Mr. Bean“ komponierte. Diese Mixtur ist durchaus konsequent, war „der Brite an sich“ doch noch nie besonders berüchtigt für den verbissenen Blick aufs eigene Tun. Was auch der Titel des Abends beweist: „Fly me to the moon“ lautet der. Wer weiß, vielleicht ist das auch einfach ihr Abschiedsständchen vor der nächsten Reise. Geschickt getarnt als Flughafen-Konzert. PS

Sa, 22 Uhr, Terminal 1, Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel