Erst Demo, dann Scharmützel

BREITE STRASSE 300 Mitglieder der Hausbesetzerszene demonstrierten am Samstag gegen zu hohe Mieten

Rund 300 Menschen demonstrierten am Samstag für die Entkriminalisierung von Hausbesetzungen

Rund 300 Menschen demonstrierten laut Veranstalter am Samstag für die Entkriminalisierung von Hausbesetzungen und solidarisierten sich mit Jacob S., der sich im Jugendgefängnis Hanöfersand in Untersuchungshaft befindet.

Der 19-Jährige war am 27. August in der Nähe der Breite-Straße-Häuser mit vier weiteren Personen verhaftet worden, nachdem die Gebäude Stunden zuvor laut Polizei von 30 Personen besetzt worden waren. Als Polizisten mit Kettensägen versuchten, die Tür aufzubrechen, waren aus den Häusern ein Feuerlöscher, ein Heizkörper, ein Waschbecken, Farbbeutel, Böller, Holzplatten und andere Dinge geworfen worden. Zudem erklärte die Polizei, dass der Boden im Haus mit einer brennbaren Flüssigkeit bedeckt war. Deshalb wird gegen Jacob S. und die vier anderen wegen „versuchten Totschlags“ ermittelt. Der Haftprüfungstermin von Jacob S. soll am 15. Dezember stattfinden.

Die damaligen Besetzer haben inzwischen über Facebook erklärt, dass es niemals gewollt gewesen sei, Polizisten zu verletzen oder sogar tödlich zu treffen, sie sollten nur auf Abstand gehalten werden.

Die Demonstration unter dem Motto „Hausbesetzungen durchsetzen und verteidigen“ startete am Hafenrand, teilte die Polizei mit. Später habe die Anmelderin die Demonstration für beendet erklärt, weil sie mit Behördenauflagen zur Demo-Route nicht einverstanden gewesen sei, sagte ein Polizeisprecher.

Nachdem sich die Demo aufgelöst hatte, kam es nach Angaben der Polizei zu Auseinandersetzungen in der Innenstadt. Dabei wurden mindestens zwei Demonstranten leicht verletzt.  KVA