LESERINNENPOST
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Einseitige Betrachtung

■ Betr.: „Traumatische Erfahrungen“, taz.bremen v. 5. 12. 14

Leider ist das Gutachten zur Rekommunalisierung sehr einseitig und verletzt eine Grundlage des wissenschaftlichen Arbeitens. Der behauptete Mehrwertsteuer-Vorteil entspricht z.B. nicht der Realität. Der Bezug zur fehlenden Vorsteuerabzugsberechtigung für eingekaufte Leistungen fehlt komplett, und andere Arbeiten belegen, dass der Vorteil gar keinen Bestand hat.

In einer Präsentation von Herrn Mönnich wurde über einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung durch die Rekommunalisierung gesprochen. Ich als Bürger möchte eine mangelhafte Haushaltsdisziplin aber nicht durch Müllgebühren finanzieren! Leider verfällt Herr Mönnich auch in eine typisch ökonomische Denkweise. Es wird unterstellt, dass ein privates Unternehmen kein Interesse an Nachhaltigkeit oder ökologische Aspekte haben könnte. Ein privates Unternehmen kann sehr wohl andere Zielsetzungen haben als die Gewinnmaximierung. Die Müllentsorgung in Bürgerhand, wie von Ver.di gern verbreitet, ist ebenfalls eine Satzhülle ohne Inhalt. Und der Nutzen? Gebührenstabilität? Das hatte man aber doch über etliche Jahre. Bremen ist dabei, sich seinen eigenen Flughafen Berlin-Brandenburg zu schaffen.  J.R.R., taz.de

Keine Braut in Weiß

■ Betr.: „Bücking wird nicht Bausenator“, taz.bremen v. 1. 12. 14

Die kämpferische Zahra Mohammadzadeh zaghaft wie eine „Braut in Weiß“? Soweit ich mich erinnere, hat sie beide Fäuste in die Höhe gereckt und triumphierend „Ja“ gerufen, als sie endlich den (gerade noch aussichtsreichen) 13. Listenplatz errungen hatte. Warum fühlt sich ein Journalist nur bemüßigt, eine erfolgreiche Migrantin abzuwerten?  THOMAS GATTER, BREMEN, taz.de

Es wäre Bücking zu gönnen

■ Betr.: „Bücking wird nicht Bausenator“, taz.bremen v. 1. 12. ‘14

Mensch, das würd’ ich dem Herrn Bücking gönnen. Als zukünftiger Bausenator in die Bremer Bürgerschaft und dann erleben, wie das Bauvorhaben auf dem Bahnhofsvorplatz ins Wanken gerät. Immerhin gehörte auch er zu den Befürwortern, das Grundstück weit unter Wert zu verkaufen, anstatt es auf der Basis Erbpacht zu vergeben. Ein Bremer Grundstück – Eigentümer ist die Stadt gewesen – das noch Politik-Geschichte schreiben wird.   ADAGIOBARBER, taz.de