Schanzenfest

Worum geht es? Jedes Jahr findet im Hamburger Szeneviertel, dem Schanzenviertel, ein links-alternatives Straßenfest statt. Rund um die Rote Flora gibt es Flohmarkt, Kleinkunst, Musik und Informationsstände. Besonders an dem seit 1988 stattfindenden Straßenfest ist, dass es seit mehreren Jahren unangemeldet abläuft. Mehrfach wurde von der Polizei angekündigt, das Fest würde unterbunden, was das bunte Treiben aber bisher nicht verhindern konnte. Die Selbstorganisation des Festes begann 2003, als es im Anschluss an das sonst friedlich verlaufende Fest zu Ausschreitungen kam. Bei Banken und Geschäfte gingen Fensterscheiben zu Bruch. Im Folgejahr befanden die bisherigen Veranstalter die Auflagen der Polizei als nicht annehmbar, das Schanzenfest fand dennoch statt. Auch die Ausschreitungen setzten sich jedes Jahr fort. Sie beginnen immer am Abend, zum Ende des Festes. Für die zweite Hälfte des Schanzenfestes werden – je nachdem, wen man fragt – die Polizei oder gewaltbereite Autonome und Jugendliche verantwortlich gemacht. Im letzten Jahr gab es verstärkt Bemühungen, auch aus der autonomen Szene, das Gewaltritual zu beenden. Das Hamburger Schanzenviertel rund um die Rote Flora ist starken Gentrifizierungsprozessen unterlegen. Das Fest bietet die Chance, noch mal den alten Flair des Viertels zu erleben.

Wie geht das? Tagsüber kann bedenkenlos über das Fest geschlendert werden. Auch einen eigenen Stand aufzubauen, ist aufgrund der Nichtorganisation kein Problem. Wer meint, abends noch Krawalltourist spielen zu müssen, sollte zumindest vorsichtig sein.

Wann? 20. August.

Wo? Hamburg, rund um das Schulterblatt.

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