Keine militärische Lösung

Betr.: „Zu Gast in der Höhle der Möwe“, taz nord vom 3. 7. 2007

Zu dem „leicht schizophrenen Ortstermin im Schanzenviertel“ gehörte wohl ein Gespräch, das wir mit dem Autor führten. Er erhielt unter anderem Dokumente zu Verwaltungsgerichtsverfahren gegen das Bezirksamt Eimsbüttel, polizeiliche Interna über die Platzverweise, Hinweise auf behördlichen Korruptionsverdacht und zur echten Mietpacht der Mövenpick an die Patrizia AG. Statt diese zu nutzen, wird in dem Artikel nun unter anderem unterstellt, dass wir uns von „aggressiven Angriffen“ auf die Baustelle und von dem Stadtteilzentrum „Rote Flora“ distanziert hätten. Dies ist unwahr und beides frei erfunden. Politisch passt zwischen das Netzwerk und die autonome und libertäre Linke in der Roten Flora (oder anderswo in der Stadt) kein Blatt Papier.

Der Umbau des Wasserturms ist – gerichtlich bescheinigt – der größte Schwarzbau in Hamburg. Der Schaden gegen öffentliches Eigentum liegt im Bereich eines zweistelligen Millionenbetrags. Unseres Erachtens wird das Mövenpick-Hotel spätestens in drei Jahren vor der Pleite stehen, wenn es nicht wieder – wie zuletzt vor dem Verwaltungsgericht – vom Senat und der Bezirksbehörde (künftig dann Altona) gerettet wird. Es wird keine „militärische“ Lösung gegen das Gebäude selbst nötig sein. Am Ende geht es nicht allein um das gebrochene Versprechen einer sozialen Nutzung von 50 Prozent des Wasserturms und den Erhalt des Sternschanzenparks als öffentlichem Ort, sondern um die komplette wie entschädigungslose Rückgabe des Gebäudes. JÖRG MEHNERT, CHRISTOPH SPEIER, Freies Netzwerk zum Erhalt des Sternschanzenparks, Hamburg