„Spürbare Effekte“

VORLESUNG An der Hochschule erläutert Claudia Hauschild die Nachhaltigkeit von AB Inbev

■ 39, Unternehmenssprecherin für die Bereiche Politik, Industrie und Verbände bei AB Inbev.

taz: Frau Hauschild, kann denn nun ein Bierbrauer die Welt besser machen?

Claudia Hauschild: Kommt drauf an, was man unter besser machen versteht: Auf jeden Fall hat sich Anheuser Busch Inbev hohe, nachprüfbare Ziele jenseits von Absatz und Umsatz in den Bereichen Nachhaltigkeit und „Social responsability“ gesteckt. Ich gebe allerdings zu, der Titel des Vortrags ist etwas provokant gewählt, in Anlehnung an den Traum unserer Company …

Anheuser Busch behauptet, Menschen zusammenzubringen „for a better world“. Aber wie passt das zum Bild vom Weltkonzern?

Ich weiß, es wird viel geschimpft über die großen, multinationalen Konzerne. Aber ein Unternehmen von unserer Größe kann auch eine gewaltige Durchschlagkraft entfalten, indem es sich Umweltziele setzt. Wenn wir uns unseren CO2-Ausstoß und Wasserverbrauch um einen genau bestimmten Anteil reduzieren, dann hat das in den jeweiligen Regionen spürbare Effekte. So sparen wire durch unsere Maßnahmen in Bremen den Wasserverbrauch einer Kleinstadt ein.

Wie haben Sie das gemacht?

Wir haben eine Zielgröße definiert, wieviel Hektoliter Wasser wir pro Hektoliter produziertem Bier verbrauchen wollen, in einem ersten Schritt von 2009 bis 2012, ein zweiter läuft bis 2017.

Der Einsatz regenerativer Energien ist aber noch ausbaubar …?

Nach oben ist immer Luft. Wir sind hier mitten in der Bremer Neustadt – da ist es für uns schwierig, auf regenerative Energien umzustellen. Wir nutzen hier aber zum Beispiel die Restwärme aus dem Sudhaus für die Flaschenwaschanlage.

Trotzdem bleibt der Konzern in Nachhaltigkeits-Checks von „Rank a brand“ oder „We green“ hinter dem winzigen Neumarkter Lammsbräu zurück: Kann vielleicht klein doch noch besser nachhaltig?

Ich würde nie bestreiten, dass kleine Unternehmen nachhaltig wirtschaften können. Allerdings: Wenn es ein großer Konzern tut, sind die Auswirkungen auch groß. Das ist der Unterschied.  INTERVIEW: BES

Hochschule: Ringvorlesung Facetten der Nachhaltigkeit, Hansewasser Hörsaal, Neustadtwall 27b, 17.30 Uhr