Shoppen ohne Geld

AMTSGERICHT Ladendiebe benutzten einen mit Alufolie ausgelegten Trolley für ihren Beutezug

„Georg I. hat uns zum Diebstahl der Parfümflaschen angestiftet“, so Dunjazada E.

Kleidungsstücke und Kosmetika im Wert von rund 2000 Euro sollen sie gestohlen haben. Die drei Angeklagten wollten im Mai 2010 „eigentlich nur einen Ausflug zur machen“, sagt die 34-jährige Hamburgerin Dunjazada L. gestern vor dem Amtsgericht.

Mit ihrem damaligen Freund Georg I. und ihrer Schwester Pakize E. wurde sie schließlich in einer Drogeriefiliale des Einkaufszentrums auf frischer Tat beim Diebstahl ertappt.

Dabei sollen die drei in insgesamt fünf verschiedenen Geschäften zugeschlagen haben, so die Staatsanwaltschaft. Benutzt haben sie einen Trolley, der mit Alufolie ausgelegt war – ein beliebter Trick bei Ladendieben. So wird das Alarmsystem der Etikettensicherung überlistet.

Der Hauptverdächtige, Georg I., erschien nicht zum Gerichtstermin. Schriftliche Vorladungen des Amtsgerichts kamen immer wieder zurück – Empfänger unbekannt.

Dunjazada L. und Pakize E., glauben, er ist wieder in sein Heimatland Bulgarien zurückgekehrt. Jedenfalls haben sie ihn seit „dieser Sache“ nicht mehr gesehen, sagte L.. Sie bestritt, die Diebstähle begangen zu haben – das sei alles I. gewesen.

Auch die 34-jährige Pakize E. wies die Beschuldigungen von sich. Nur die acht Parfümflaschen in der Drogerie hätten die Frauen mit I. geklaut. Davor seien sie allein bummeln gewesen.

Währenddessen, so zeigen es Überwachungsvideos, ging Herr I. mit dem präparierten Trolley auf Diebestour. Erst am vereinbarten Treffpunkt, der Drogerie, hätten die Schwestern gemerkt, dass I. gestohlen habe, sagte E.. I. habe die Frauen dann zum Klau der Flakons angestiftet.

Die bereits mehrfach wegen Diebstahls vorbestraften und von Sozialleistungen lebenden Schwestern wurden zu Geldstrafen zwischen 120 und 150 Tagessätzen verurteilt. Nach I. wird weiter gesucht. Laura Koch