VORSTÄNDE IN DEN LANDESUNTERNEHMEN
: Senatoren rechtfertigen erhöhte Bezüge

Der Berliner Senat hat die kräftige Erhöhung der Chefbezüge in den Landesunternehmen gegen Kritik verteidigt. Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) sagte am Montag, das Land erwarte von den Topmanagern ein sehr gutes Management, das sich vor privaten Unternehmen nicht verstecken müsse. „Deshalb ist klar, dass wir auch wettbewerbsfähige Gehälter zahlen müssen“, sagte er. Nußbaum sitzt von Amts wegen unter anderem im Aufsichtsrat der Berliner Verkehrsbetriebe und des Klinikkonzerns Vivantes. Der Steuerzahlerbund hatte die Bezüge als zu hoch kritisiert. Viele Betriebe führten im weitesten Sinne staatliche Aufgaben aus.

Auch Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke), der das Land etwa in den Aufsichtsräten der Berliner Stadtreinigung, der Messe und der Wasserbetriebe vertritt, verteidigte die Bezüge: „Um Spezialisten und Fachkräfte rekrutieren zu können, muss sich die Bezahlung der Vorstände landeseigener Unternehmen im marktüblichen Umfeld bewegen.“

Bei den wichtigsten Landesunternehmen waren die Bezüge der Vorstände und Geschäftsführer im vergangenen Jahr um durchschnittlich 4,4 Prozent gestiegen. Eine Reihe von Führungskräften in den Landesbetrieben verdient 300.000 Euro und mehr im Jahr – mindestens doppelt so viel wie Klaus Wowereit (SPD). (dpa)