Polizei sucht Bombenleger mit Aldi-Tüte

WEDDING Nach der Explosion eines Sprengsatzes im Schillerpark bitten die Ermittler um Hinweise

Nach der Explosion eines Sprengsatzes im Weddinger Schillerpark fahndet die Kriminalpolizei nach dem Täter. Die Ermittler überprüfen, ob es Zusammenhänge mit dem früheren Fund einer Rohrbombe gibt. Zeugen, die am Sonntagnachmittag in Wedding Verdächtiges beobachtet haben, werden um Hinweise gebeten. Vor allem möchte die Polizei wissen, ob jemand eine Person mit einer Aldi-Plastiktüte im Park gesehen hat.

Der Sprengkörper lag neben einer Parkbank in der Plastiktüte. Als ein 58 Jahre alter Spaziergänger die Tüte öffnete, explodierte die Bombe. Der Mann wurde im Gesicht sowie an den Händen und Beinen schwer verletzt. Er befand sich nicht in Lebensgefahr, lag am Montag aber noch im Krankenhaus.

Nach Medienberichten handelte es sich um eine Rohrbombe. Die Polizei bestätigte das am Montag nicht. „Wir können noch nicht sagen, um was es sich genau handelt“, so eine Sprecherin. Experten der Kripo untersuchen die Reste des Sprengkörpers.

Innensenator Ehrhart Körting (SPD) zeigte sich schockiert. „Diese Tat erschreckt uns alle“, sagte er gegenüber der B.Z. „Was geht im Kopf eines solchen Menschen vor, der irgendwo im Park eine Bombe liegen lässt, um andere Menschen zu verletzen?“ Körting appellierte an die Berliner, bei der Suche nach dem Täter zu helfen.

Bereits Ende Mai war in Wedding am Friedrich-Krause-Ufer nahe der Ausländerbehörde eine Rohrbombe gefunden worden. Experten transportierten den Metallzylinder ab, es entstand kein Schaden. Auch hier sind die Täter unbekannt. Die Polizei teilte mit, Parallelen zu dem Fall würden geprüft.

Die Polizei hatte noch am Sonntag den Schillerpark mit Hunden abgesucht, aber keine weiteren verdächtigen Gegenstände entdeckt. Bisher gebe es keine Hinweise auf einen möglichen terroristischen oder politischen Hintergrund. Wie in solchen Fällen üblich, ermittelt jedoch der polizeiliche Staatsschutz der Polizei. (dpa)