Fritz h.c. Haase

Fritz Haase ist Bremens bekanntester Designer. Und das nicht nur wegen der zahlreichen Briefmarken, die er und seine Frau Sibylle Knels zusammen gestaltet haben: Mit ihrer Version des Kölner Doms brachten sie die dortige Dombaumeisterin gegen sich auf, die Freiburger fanden ihr Münster unziemlich beschnitten und in Braunschweig wurde sogar eine Gegenbriefmarke gedruckt, weil Haases den lokalen Löwen bildnerisch vom Podest gestoßen hatten. Seit gestern kann der emeritierte Professor für Kommunikation und Fotografie der Bremer Hochschule für Künste seinen gut hundert nationalen und internationalen Auszeichnungen eine weitere hinzufügen: Er ist Mitglied honoris causa im Bund Deutscher Grafik-Designer (BDG).

Beim BDG wiederum firmiert Haase als Ehrenmitglied Nummer fünf. Noch wichtiger ist freilich Haases dortige 44-jährige Normalmitgliedschaft: Der BDG ist zwar Deutschlands ältester Grafikerverband, wird mit Aufnahmeanträgen aber nicht eben bombardiert. Nachdem er in den 70er und 80er Jahren in Bremen gut hundert Mitglieder hatte, sind es derzeit nur noch halb so viele – die Designer aus dem niedersächsischen Umland schon mitgerechnet. Insgemsamt arbeiten in Bremen nach Angaben des BDG etwa 2.000 Kommunikationsdesigner, wie Grafikdesigner mittlerweile genannt werden.

Immerhin konnte BDG-Präsident Henning Krause anlässlich Haases Ehrung die Gründung der „Interessengemeinschaft Deutscher Designerverbände“ bekannt geben. Damit sind etwa 6.000 GestalterInnen unter einem Dach organisiert. HB