Schulbehörde will weiter leihen

Trotz scharfer Kritik will die Bildungsbehörde weiterhin LehrerInnen über den Verein Stadtteilschule auf Leihbasis beschäftigen. Das bestätigte ein Sprecher von Senatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD). „In einem Fall wird die Berufung weiter verfolgt“, hieß es auf Anfrage der taz. „Wir glauben da im Recht zu sein.“ In den beiden anderen Verfahren sei es dagegen zu „einer außergerichtlichen Einigung gekommen.“ Künftig werde man aber länger auf diese Weise beschäftigte Lehrerinnen ordentliche Anstellungen anbieten.

Mitte der Woche hatte das Kollegium der Gesamtschule Mitte (GSM) in einem offenen Brief die Senatorin aufgefordert, der umstrittenen Praxis „ein Ende zu setzen“. Hintergrund war der Fall einer Pädagogin, die über den Verein an der GSM hätte beschäftigt werden sollen. Zur Auflage für einen neuen Vertragsabschluss habe ihr der Verein gemacht, dass sie ihre Klage gegen das Beschäftigungsmodell zurückzieht. Im April hatte das Arbeitsgericht die Praxis harsch kritisiert. Der Staat nutze seine Monopolstellung im Bildungsbereich aus, um sich des Arbeitgeberrisikos zu entledigen, heißt es im Urteil erster Instanz.

Stadtteilschule besteht seit 1983. Ursrprüngliches Hauptziel war es laut Verein, „förderungsbedürftige Kinder und Jugendliche zu unterstützen“. Außerdem bezweckte man, „die Beschäftigung von Pädagogen zu fördern und neue Arbeitsplätze zu schaffen“. Mittlerweile organisiere Stadtteilschule „einen Großteil der Krankenvertretung an Bremer Schulen“. Kritiker befürchten, dass das zum Abbau ordentlicher Arbeitsplätze führt. bes