Das Thema der Woche

Für mein Kind nur das Beste

■ betr.: „Es gibt mehr Angst als früher“, taz.nord vom 6./7. 12. 14

Schön, von Reinhard Kahl mal wieder in der taz zu lesen. Eine fitte Kappe fürwahr mit Durchblick – & legt den Finger in die vielen und doch so verschiedenen Wunden, denen aber gemeinsam ist: Die Schüler sind’s, die auf der Strecke bleiben. Nimmt man mal den weiterführenden Bereich, so findet die Abrichtschule als Post-Schwarzes-Pädagogik-Derivat ja längst via Bertelsmann-Bologna-Komplott ihre Fortsetzung an den Universitäten und Hochschulen; was natürlich auch wieder Rückwirkung hat.

Wozu dann einem Vollpfosten wie Herrn Nida-Rümelin hier zweimal in der taz nur einfällt: Mauern hochziehen – jeder Studiengang soll eine Aufnahmeprüfung einführen. Ja geht’s noch asozialer am Bildungsauftrag vorbei? Dahin also ist die SPezialDemokratie verkommen. LOWANDORDER, taz.de

■ betr.: „Es gibt mehr Angst als früher“, taz.nord vom 6./7. 12. 14

Wann hört man mit den Expertendiskussionen auf und konzentriert sich aufs Lernen? Mein Sohn, 4. Klasse Grundschule, schrieb einen Deutschtest – eine glatte 4. Ich hab dann die Arbeit nochmal durchgelesen und weitere 6 Fehler entdeckt. Im Prinzip wäre es eine glatte 6 gewesen, aber wen kümmert schon deutsche Sprache, der Unterricht in der Grundschule ist komplett konfus. Im Gymnasium sieht’s nicht besser aus, Fehlstunden ohne Ende. Und ja, die Suche nach der besseren Schule, ca. 13 Kilometer entfernt, d.h. mein Sohn müsste um 6 Uhr 40 in einem überfüllten Bus fahren; ob dann die Schule so viel besser ist wie die Schule, zu der er zu Fuß gehen kann, ist ungewiss. Die Qualität der Lehrkräfte stellt sich erst im Unterricht heraus und lässt oft sehr zu wünschen übrig.

GEORG SCHMIDT, taz.de

■ „Nur das Beste für mein Kind“, taz.nord vom 6./7. 12. 14

Manche Eltern delegieren die Erziehung ihrer Kinder an die Schule. Andere möchten ihre Kinder maximal fördern und machen sich Gedanken, wie man die Startchancen verbessern kann. Man darf von den Eltern erwarten, dass sie sich dafür interessieren. Es ist keine Pflicht, aber hilfreich für die Kinder. THOMAS FULLER, taz.de

■ „Nur das Beste für mein Kind“, taz.nord vom 6./7. 12. 14

@Thomas Fuller Das ist nun komplett falsch, Schulen sind geschlossene Gesellschaften. Eltern, die sich für den Unterricht interessieren, werden schnell als Turboeltern hingestellt.

GEORG SCHMIDT, ehemaliges Mitglied im Vorstand des Elternbeirates zweier Schulen, taz.de

Am vergangenen Samstag beschrieben wir die Probleme der Eltern, die für ihre Kinder die beste Schule suchen. Und wir ließen den Bildungsjournalisten Reinhard Kahl zu Wort kommen, der fordert, dass die Schule nicht bloß ein Durchlauferhitzer sein darf.