Freie Euphorie

INDIE-SOUL Ambitioniert ist das dritte Album von Joan Wasser alias Joan As A Police Woman. Und scheitert nicht am hohen Anspruch

Dass sie nicht gedenkt, sich irgendwo zwischen Genregrenzen festlegen zu lassen, hat Joan Wasser alias Joan As A Police Woman schon vor vier Jahren mit ihrem viel beachteten Debüt „Real Life“ und seitdem mit allerhand illustren Kollaborationen unter anderem mit Rufus Wainwright, den Scissor Sisters und sogar Elton John klargestellt. Denn was ein wenig klang wie die überübernächste Cat-Power-Platte und den Guardian veranlasst hat, sie zur „Dusty Springfield des Indie-Pop“ zu küren, hatte schon damals weit mehr Soul, als die immer wieder mit ihr in eine Reihe gestellten Chan Marshall oder gar Joanna Newsom je haben werden.

Jetzt hat die klassisch ausgebildete Violinistin ausdrücklich erklärt, dass sich ihr Anfang des Jahres erschienenes drittes Album „The Deep Field“ „frei“ anhören soll. Und das bedeutet: eine beinah euphorische Platte mit noch mehr Soul, Eigenständigkeit und Vielseitigkeit, die vollkommen mühelos kratzende Gitarren mit samtenen Orgeln auf die Tanzfläche schickt und dabei niemals an der eigenen Ambition scheitert. MATT

■ Mo, 22. 8., 20 Uhr, Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66