Hausgeburt oder Krankenhaus?

STREITFRAGE Wegen hoher Versicherungskosten könnte es bald keine freien Hebammen mehr geben. Und damit nur noch die Geburt in der Klinik. Wo kommen Kinder besser zur Welt?

Die Streitfrage wird vorab online gestellt.

Immer ab Dienstagmittag. Wir wählen eine interessante Antwort aus und drucken sie dann in der taz.am Wochenende www.taz.de/streit oder www.facebook.com/taz.kommune

■ Redaktion: Andreas Köhnemann, Stefanie Schmidt, Felix Zimmermann

■ Fotos: Joyce Ilg, Mirjam Knickriem, Philip Schulte, Imago

Katharina Saalfrank

Frauen sollten vor allem selbst wählen können. Es braucht Hebammen, die die Frauen entsprechend mit Zeit und Zuwendung betreuen können. In vielen Kliniken ist das nicht gegeben. In Geburtshäusern oder auch bei Hausgeburten ist das anders. Ich wünsche mir, dass wir Rahmenbedingungen schaffen, wo Frauen in ihren Bedürfnissen ernst genommen und von Beginn an gut begleitet und betreut werden können.

Katharina Saalfrank, 43, Diplom-Pädagogin und Musiktherapeutin, bekannt aus dem TV-Format „Die Super Nanny“. Sie ist Mutter von vier Söhnen

Jeanette Hain

Auf der Entbindungsstation im Krankenhaus hab ich mich geborgen gefühlt, wie in einem Nest, mit dem man aber auch schnurstracks auf den Mond fliegen könnte. Die Gewissheit einer sofortigen medizinischen Versorgung im Notfall hat mir große Ruhe und Gelassenheit gegeben – mit die wichtigsten Grundpfeiler, um sich spielerisch dem Abenteuer der Geburt hinzugeben.

Jeanette Hain, 45, ist Schauspielerin und spielte zuletzt im Film „Landauer – der Präsident“. Sie hat zwei Kinder

Collien Ulmen-Fernandes

Ich war mir bereits vor meiner Schwangerschaft sicher, dass eine außerklinische Geburt für mich nicht infrage kommt. Und das war auch gut so, da es während der Geburt meiner Tochter Komplikationen gab, die nicht abzusehen waren und die wir zu Hause nicht hätten bewältigen können.

Collien Ulmen-Fernandes, 33, moderierte unter anderem die Musikshow „The Dome“ bei RTL II und ist Autorin des Buchs „Ich bin dann mal Mama“. Ihre Tochter wurde im April 2012 geboren

Sophie Schütt

Für mich war die Hausgeburt die wundervollste Erfahrung meines Lebens. Ich hatte Vertrauen in meine Hebamme und in meine Geburtsbe-gleiterin, und konnte mich fallenlassen und mich dem Prozess hingeben. Meine erste Geburt war in der Klinik, was ich traumatisch empfand.

Sophie Schütt, 40, ist Schauspielerin. Sie hatte unter anderem die Hauptrolle in der Verwechslungskomödie „16 über Nacht!“. Anfang Dezember 2014 wurde ihr zweites Kind geboren

Kerstin Schmaus

Natürlich in der Klinik, und möglichst mit angeschlossenem Kinderkrankenhaus. Das ist eine Errungenschaft der modernen Zivilisation. Nur so konnten die Zahl der Totgeburten, der Geburtsschäden und die Müttersterblichkeit auf ein so geringes Niveau gebracht werden.

Kerstin Schmaus, kommentierte die Frage auf Facebook