Entlastung für Atomministerin

Die nach den Pannen in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel unter Druck geratene Kieler Ministerin Gitta Trauernicht (SPD) hat Rückendeckung der Justiz erhalten. Die Lübecker Staatsanwaltschaft bestätigte gestern, bei der Durchsuchungsaktion am 13. Juli in Krümmel sei der Name des Reaktorfahrers beim Trafobrand am 28. Juni nicht bekannt gewesen.

Trauernicht war am Wochenende in Medienberichten vorgeworfen worden, den Namen bereits gekannt zu haben, als sie Vattenfall noch öffentlich zu dessen Nennung aufgefordert hatte. Gestern sagte die für die Atomaufsicht zuständige Sozialministerin: „Die Erklärung der Staatsanwaltschaft lässt die Vorwürfe wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen.“ Rücktrittsforderungen von FDP und Grünen hatte sie bereits zuvor zurückgewiesen.

Polizisten hatten sich am 13. Juli in Krümmel Zutritt zum Leitstand des Vattenfall-Meilers und zu Büroräumen verschafft. Die Kraftwerksleitung habe sich geweigert, die geforderte Auskunft zu geben, erläuterte die Staatsanwaltschaft gestern. Die Atomaufsicht in Kiel habe zwar drei Namen gehabt; wer davon der Gesuchte war, sei aber unbekannt gewesen. „Ebenfalls war unbekannt, ob die fragliche Person überhaupt unter den drei Namen gewesen war“, hieß es. „Im Hinblick auf das Verhalten“ der Betriebsleitung habe es keinen Grund gegeben, den Durchsuchungsbeschlusses nicht zu vollstrecken. DPA