Brunsbüttel stilllegen
: Gute Nachricht aus dem Atomstaat

Politisch ist die Sache klar: Das Atomkraftwerk Brunsbüttel wird in etwa zwei Jahren abgeschaltet. So ist es im Atomkonsens vorgesehen, und es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern.

Kommentar von Sven-Michael Veit

Und das nicht erst seit der jüngsten Pannenserie in den Vattenfall-Meilern an der Elbe. Dass Brunsbüttel als hochriskanter Schrottreaktor zu gelten hat, ist kein Geheimnis. Zu lang ist die Liste der Fehler und Störfälle. Je eher das AKW stillgelegt wird, umso besser.

Dass Betreiber Vattenfall noch auf juristischem Weg zu einem zweifelhaften Erfolg kommen könnte, ist nicht auszuschließen, aber unwahrscheinlich. Es sei denn, es stellt sich heraus, dass Krümmel noch schrottiger ist als Brunsbüttel und deshalb umgehend stillgelegt werden muss. Eine Option, die nicht völlig ohne Charme ist.

Perfide aber war die Taktik, die hinter dem Klamauk um die Restlaufzeiten der Atommeiler steckt. Denn Krümmel, obgleich jünger und betriebswirtschaftlich lukrativer, sollte zu produzierende Strommengen abgeben. Nur, um Brunsbüttel nicht vor der Bundestagswahl im Herbst 2009 abschalten zu müssen – in der Hoffnung, dass danach eine schwarz-gelbe Koalition die Atomkonzerne wieder fröhlich strahlen lassen möge.

Mit diesem Schmierentheater ist Vattenfall gescheitert. Immerhin mal eine gute Nachricht aus dem Atomstaat.