NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Schwarze Schafe

Deutschland 2006, Regie: Oliver Rihs. 94 Min.

In seiner in Schwarzweiß gedrehten Berlinkomödie „Schwarze Schafe“ versammelt der Schweizer Oliver Rihs schräge Vögel, die nach jener simplen Idee suchen, mit der sich viel Geld machen lässt. Da sind ein daueralkoholisierter Künstler (Milan Peschel) und seine Ossi-Freundin (Jule Böwe), die auf einem Spreedampfer als Touristenführerin arbeitet und gegen die Arroganz der Westler kämpft, da sind drei sexgeile Türkenjungs, die nicht in den Kitkat-Club kommen, aber trotzdem Muschis hinterherlaufen, da sind zwei schwule, abgebrannte Männer, die von der Revolution träumen, und zwei Satanisten, die Teufelsaustreibungen nachgehen und dafür die komatöse Oma anal penetrieren. Sich so richtig gemein und gleichzeitig voller Zuneigung über Berlin lustig machen – das wollte Oliver Rihs schon immer mal, seitdem er in dieser Stadt lebt. Mit seinem aktuellen Film hat er sich diesen Wunsch nun erfüllt.

Auf Anfang – Reprise

Norwegen 2006, Regie: Joachim Trier. 105 Min.

Die beiden Freunde Erik und Phillip steigen beide gleichzeitig zu den angesehensten Schriftstellern Norwegens auf, verlieren sich aus den Augen und finden sich wieder. So könnte ihre Geschichte laufen. Tut sie aber nicht. Der norwegische Regisseur Joachim Trier spult in seinem Filmdebüt mehrmals zurück auf den Anfang. Eine lineare Handlung fehlt dabei völlig, eher ist es ein Spiel mit try and error, das Trier uns anbietet. Die Geschichte der beiden Schriftsteller könnte genauso gut auch so gehen: Phillip hat bereits mit seinem ersten Manuskript Erfolg, Erik hingegen nicht – doch es ist Phillip, der mit seiner Situation nicht klar kommt.

AUF ANFANG: Filmkunst 66, fsk, Hackesche Höfe. SCHWARZE SCHAFE: Delphi, International, Yorck