Neue Rote Flora

UMBAU Im Sommer wollen Freiwillige die Rote Flora renovieren. Baumaterialien und Verpflegung für Fleißige sollen durch Spenden finanziert werden – die müssen Unterstützer aber noch sammeln

„Wir wollen uns nicht auf den Erhalt des Status quo beschränken“

ROTE FLORA-WEBSEITE

Unter den bunten Plakaten und Graffitis ist nur noch erahnbar, dass die Außenwände der Roten Flora einmal komplett knallgelb gestrichen waren. An einigen Stellen bröckelt der Putz von der Fassade des 125 Jahre alten Gebäudes. Tausende Veranstaltungen haben während der 25 Jahre andauernden Besetzung ihre Spuren an und im Kulturzentrum hinterlassen. Im nächsten Sommer will der Unterstützerkreis der Flora das Haus deshalb gründlich renovieren – ohne Geld vom Staat und mit freiwilligen Helfern.

Rund 50 WandergesellInnen und HandwerkerInnen sollen im Sommer für einen Monat nach Hamburg kommen und das Vordach, die Fassade und den Anbau an der Terrasse sanieren, heißt es auf der Homepage der Roten Flora: „Wir wollen uns nicht auf den Erhalt des Status quo beschränken.“ Das Haus solle vielmehr für die kommenden Jahre fit gemacht werden, um weiterhin „besetzt, unverträglich und ein Ausgangspunkt von politischer Intervention“ sein zu können.

Schon seit einer Vollversammlung im Oktober 2013 werkeln laut Flora-Webseiten Freiwillige im Gebäude. Ein neuer Café und Kneipenraum, ein Gruppenraum, eine Küche, Toiletten und eine Dusche seien fast fertig. Nun sind die Außenarbeiten an der Reihe. „Die Grundsubstanz ist ganz passabel.“

Trotzdem erwarten die Besetzer hohe Kosten für Baumaterialien und die Verpflegung der Handwerker. „Das Vorhaben wird sich nicht von einer oder zwei Solipartys bezahlen lassen, noch wollen wir Geld vom Staat“, betonen die Verfasser. Auch die Einnahmen aus dem laufenden Betrieb könnten die Umbaukosten nicht decken. Deshalb seien nun die Unterstützer der Flora gefordert: Die sollen möglichst kreativ jede Menge Spenden auftreiben, damit das Kulturzentrum im nächsten Sommer zur Großbaustelle werden kann.  REA