RESOZIALISIERUNG AUF PHILIPPINISCH: LUXUS HINTER GITTERN

Endlich ein Gefängnis, wie es sein sollte: Auf den Philippinen stürmte am Montag eine Sondereinheit der Polizei das Gefängnis Bilibid in der Hauptstadt Manila. Dabei stießen die Beamten auf 20 mit Klimaanlagen ausgestattete „Villen“, in deren Rund sie eine Stripbar, eine Konzertbühne und einen Whirlpool entdeckten. Die Badezimmer waren mit Marmor ausgelegt, über den Wannen hingen Flachbildfernseher. In einem Safe wurden zahlreiche Luxusuhren und Bündel von Dollarscheinen gefunden. Der riesige Knast sei „das reinste Sündenbabel“ gewesen, wie die Nachrichtenagentur AFP genüsslich anmerkte. Mehrere inhaftierte Drogenbosse hätten hinter Gittern „wie die Könige“ gelebt, erklärte die philippinische Justizministerin Leila de Lima. Das Gefängnis Bilibid, oder wie wir es nennen: Bad Bilibid könnte ein weltweites Vorbild für Resozialisierung sein. Allerdings sollte man dort erst einmal sämtlichen 23.000 Insassen alle Annehmlichkeiten zukommen lassen. Bislang wird das ursprünglich für 8.900 Häftlinge geplante und inzwischen bedenklich überbelegte Gefängnis gnadenlos schlecht geführt.