Anklage wegen Verschleppung

JUSTIZ Bundesanwaltschaft verdächtigt Mongolen, einen Landsmann via Berlin entführt zu haben

KARLSRUHE dpa | Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen mutmaßlichen mongolischen Geheimagenten erhoben, weil er einen Landsmann in die Mongolei verschleppt haben soll. Der 42-Jährige soll sein Opfer gefangen genommen, betäubt und über Berlin in die Mongolei ausgeflogen haben, teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstag in Karlsruhe mit. Dort sollte der Entführte unter Folter dazu gebracht werden, den Mord an einem Politiker zu gestehen, was er aber nicht tat. Er verstarb 2006, einen Monat nach seiner Entlassung aus der Haft.

Der mutmaßliche Agent wurde 2010 in Großbritannien festgenommen und in der vergangenen Woche nach Deutschland überstellt. Er befindet sich in Untersuchungshaft und soll sich vor dem Kammergericht Berlin verantworten. Ihm werden Verschleppung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.