Gefüllte Einkaufswagen gegen Streikbrecher

Gewerkschaft weitet Streik im Einzelhandel aus. Gestern bereits vier Real-Märkte betroffen. Kunden solidarisieren sich

Die Gewerkschaft ver.di hat ihren Arbeitskampf für die 56.000 Beschäftigten im Hamburger Einzelhandel ausgeweitet. Nach den Streiks in den Real-Märkten Lurup und Farmsen am Donnerstag wurden gestern auch die Filialen in St. Pauli und am Berliner Tor einbezogen. Nach Angaben von ver.di befanden sich 160 VerkäuferInnen zeitweise im Ausstand.

„Wir mussten erneut feststellen, dass der Metro-Konzern systematisch ‚Streikbruchdienstleister‘ engagiert“, sagte ver.di-Verhandlungsführer Ulrich Meinecke gestern. So habe Real eine Security-Firma angeheuert. Das sei nicht nur ein Affront gegen die Real-Beschäftigten, sondern auch gegenüber jenen in den Sicherheitsunternehmen. Diese arbeiteten häufig unter prekären Bedingungen und würden nun auch noch gegen ArbeitnehmerInnen eingesetzt, „die für ihren Tarifvertrag streiken“. Ver.di fordert fünf Prozent mehr Lohn und den Erhalt der Spätzuschläge.

Meinecke freute sich über die Unterstützung vieler Kunden, indem diese ihren Einkauf in den bestreikten Filialen unterbrochen hätten. Am Donnerstag hatten demnach diverse gefüllte, aber verwaiste Einkaufswagen in den Real-Märkten herumgestanden. Meinecke: „Eine interessante Form der Unterstützung.“ KVA