KATHOLISCHE KIRCHE IN DER GEGENWART ANGEKOMMEN
: Italiener mauseln gern fremd

ROM/BERLIN kna/taz | Die katholische Kirche ist rund 2.000 Jahre alt. Und so lange hinkt sie auch schon der Realität hinterher: „Italiener haben Probleme mit dem Gebot ehelicher Treue“, meldete gestern die katholische Nachrichtenagentur KNA. Ach wirklich?! Italiener mauseln gern fremd? Und das merken die Katholen erst jetzt? Die Italiener sind schließlich die Erfinder des Ehebruchs. Für sie allein diktierte Gott Moses das neunte Gebot in die Marmorplatten. In einer Umfrage zu den Zehn Geboten gaben jetzt 51 Prozent der befragten Italiener an, dass das Gebot wider den Ehebruch am schwierigsten zu befolgen sei. Satte 80 Prozent erklärten, dieses Gebot werde in Italien am wenigsten beachtet. Wenn man aber die spezielle Art der italienischen Nächstenliebe erst jetzt mitbekommt, obwohl man seit zwei Jahrtausenden in Bella Italia seine Zentrale hat, dann muss man schon ein ziemlich weltfremder Haufen von Schwarzröcken sein.