BRAINSTORM

Am 20. August eröffnete die neue Bremer Kunsthalle inklusive „Lürssen-Flügel“ zu Ehren der gleichnamigen Familie, die einen Teil ihrer Rüstungsprofite in die Kunst investierte. Genug offenbar, um unkritisch den neuen Ost-Anbau nach ihr zu benennen und wiederum Grund genug für die Marxistische Abendschule, sich am 25. 8. um 20 Uhr in der Villa Ichon kritisch mit der Geschichte der Kunsthalle zu beschäftigen. In seinem Vortrag Die Bremer Kunsthalle und Kunsthochschule in der NS-Zeit wird der Bremer Autor Arn Strohmeyer auch auf die „Nordische Kunsthochschule“ eingehen, aus der die Hochschule für Künste hervorgegangen ist und deren Geschichte lange unbearbeitet blieb. Strohmeyer publiziert zur Geschichte der Kunst in Bremen und Worpswede sowie zum Nahost-Konflikt, für dessen Lösung er auch vor Bremer Supermärkten zum Boykott israelischer Waren aufruft.

Sorgen um die Zukunft wiederum macht sich Christian Jooß. Ebenfalls am 25. 8., aber schon um 19 Uhr hält er im 3. Stock des Lagerhauses den Vortrag „Kreislaufwirtschaft und 100 % erneuerbare Energien. Die Antwort auf die drohende Umweltkatastrophe“. Außer Atomunfällen drohen Artensterben, Klimawandel, Vermüllung der Meere und hast Du nicht gesehen. Das dies technisch anders möglich wäre, darüber spricht der Göttinger Physik-Professor Jooß.

Technisch statt gesellschaftlich versuchen auch die westlichen Staaten ihre Probleme mit der Piraterie zu lösen. Neben Kriegsschiffen, Wasser-Kanonen und Stacheldraht auf den Schiffen wird auch juristisch aufgerüstet. In Hamburg findet deshalb der erste Piratenprozess seit 1600 statt. Zehn somalische Jugendliche stehen vor Gericht. Eine Beobachterin des Prozesses spricht am 26. 8. um 20 Uhr in der Villa Ichon über die „Ursachen der Piraterie, den Hamburger Prozess und die NATO-Mission Atalanta“. JPB