Augenhöhe auf niedrigem Niveau

Der Zweitliga-Aufsteiger VfL Osnabrück verliert im Pokal nach schwacher Leistung gegen Mönchengladbach mit 0 : 1

Es herrschte entspannte Atmosphäre nach dem 0 : 1-Sieg von Borussia Mönchengladbach am Samstag beim VfL Osnabrück. „Ich schreib’ für dich mit“, verspricht VfL-Trainer Claus-Dieter Wollitz seinem Kollegen Jos Luhukay aus Mönchengladbach. Denn Ende Oktober fallen die Spiele der zweiten Hauptrunde im DFB-Pokal zusammen mit dem Trainerlehrgang, den die beiden besuchen, um die Lizenzen für die Betreuung einer Profimannschaft zu erwerben. Mönchengladbachs Luhukay darf nun nach dem Sieg gegen Osnabrück den Unterricht in Köln schwänzen.

Wollitz aber muss büffeln. Dabei war es lediglich die bewundernswerte Einzelleistung des 18-jährigen Mönchengladbachers Marko Marin, die die Entscheidung herbeiführte. Marin zirkelte aus 17 Metern in der 69. Minute den Ball an dem sonst souverän haltenden Osnabrücker Torwart Frederik Gößling vorbei. Diese „individuelle Klasse“, sind sich schließlich die Klassenkameraden einig, habe den Ausschlag gegeben.

Drucklos trabten die favorisierten Mönchengladbacher an diesem Nachmittag über den Rasen. Der VfL, der wesentlich besser in die Vorbereitung gestartet war, wirkte dagegen nervös und brillierte allenfalls mit sehenswerten Fehlpässen. Es krankte nicht nur am Zusammenspiel, auch erreichten zu selten Flanken von Außen den gegnerischen Strafraum. Allein Pierre De Wit ließ hin und wieder mit weiten, gut getimten Pässen Hoffnung auf Spielkultur aufflammen.

So spielten beide Mannschaften zwar auf Augenhöhe – das aber auf niedrigem Niveau. Der oft gepredigte mannschaftliche Zusammenhalt muss seinen Weg noch auf das Spielfeld finden. Sonst wird beim Zweitligaauftakt am Freitag gegen den nächsten Aufstiegskandidaten Freiburg wieder die Enttäuschung dominieren. Heiko Ostendorf