NEU IM KINO
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Maria Enders ist eine erfolgreiche Schauspielerin, ihre Assistentin Valentine sortiert ihr das Leben. Maria ist fünfzig, Valentine Mitte zwanzig. In Olivier Assayas’ „Die Wolken von Sils-Maria“ hängt viel am Alter – wenn nicht alles: Ein alter Mann nimmt sich in den Bergen das Leben. Maria (gespielt von Juliette Binoche) telefoniert im Zug, Valentine schreibt auf einen Zettel: „Wilhelm ist tot.“ Der große Dramatiker Wilhelm Melchior schrieb das Stück, „Die Malojaschlange“, das Maria als junge Frau berühmt gemacht hatte. Sie ist mit Valentine auf dem Weg zu einer Ehrung für ihn. Nun ist er tot. Doch er wäre ohnehin nicht gekommen. Sie trifft auf alte Weggefährten wie den ihr verhassten Schauspieler Henryk Wald (Hanns Zischler). Der junge deutscher Starregisseur Klaus Diesterweg (Lars Eidinger) will sie unbedingt für eine Neuinszenierung von Melchiors Stück haben. Doch diesmal wird sie die Rolle der älteren Frau spielen, die jener halb so alten Assistentin tödlich verfällt, als deren Darstellerin Maria Enders einst der Durchbruch gelang. Das ist der Plot. Jedoch wirkt dieser in weitere Ebenen so zwanglos hinein, dass einem mit der Zeit aufs Angenehmste schwindelig wird. In 9 Kinos