Unmögliche Vergleiche

EIGENWILLIGE MISCHUNG Die französische Chanson-Wiederbeleberin Zaz trifft auf die norwegischen Stil-Mixer Katzenjammer und die Hamburger Soul-Hip-Hopperin Nneka

Eine Melange aus Chanson, Manouche-Jazz und übermütigem Geschraddel

VON ROBERT MATTHIES

Wehren tut sie sich gegen den unvermeidlichen Édith Piaf-Vergleich ganz sicher nicht, auch wenn Isabelle Geffroy alias Zaz dann und wann anmerkt, dass der trotz bisweilen stimmlicher Stimmigkeit natürlich ein wenig fehlgeht. Nötig hat die 31-Jährige die historische Schützenhilfe jedenfalls längst nicht mehr: In Frankreich stürmte schon ihr Debüt die Charts und auch hierzulande kommt niemand mehr am Hit „Je veux“ vorbei.

Die erste Tour der studierten Musikerin, die vielleicht auch deshalb so gern auf ihre Zeit als Straßenkünstlerin in Montmartre verweist, war im Frühjahr restlos ausverkauft, nun kommt die Chanson-Wiederbeleberin mit der heiseren Stimme und der beeindruckenden Bühnenpräsenz mit ihrer Melange aus Chanson, Manouche-Jazz und übermütigem Geschraddel im Rahmen des Kultursommers auf die Bahrenfelder Trabrennbahn.

Dort trifft sie auf Kolleginnen, die selbst gute Erfahrungen mit ausverkauften Touren und natürlich fehlgehenden Vergleichen haben: die vier Norwegerinnen von Katzenjammer klingen aber tatsächlich mitunter so, als habe man die B-52’s mit Cowboyhüten durch die Balkan-Musikgeschichte gejagt. Entsprechend nennt man hier gern auch noch die Dixie Chicks, Gogol Bordello und, ach ja, die Leningrad Cowboys.

Und die Hamburger Soul-Hip-Hopperin Nneka? Klingt wie Erykah Badu, naturgemäß.

■ Mi, 31. 8., 18 Uhr, Trabrennbahn Bahrenfeld, Luruper Chaussee