Krabbenfischer sollen bleiben

Die ostfriesischen Häfen Ditzum und Greetsiel ohne Krabbenkutter – das kann sich Landwirtschaftsminister Heiner Ehlen nicht vorstellen. 36 Fischer planen zurzeit einen Umzug nach Hooksiel. Der Granat in ihren Fanggebieten werde durch die anstehende Verklappung des Baggerguts, das bei der Ems-Vertiefung entsteht, und durch die Ausbaggerung der Fahrrinnen nach Emden und Eemshaven vertrieben. Weil sie „Teil der Landeskultur an der Küste“ seien, dürften ihre „Fanggebiete nicht weiter beeinträchtigt werden“, schreibt Ehlen in einem Brief an Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee.

„Scheinheilig“ finden das die Grünen: „Herr Ehlen verschweigt, dass die Landesregierung maßgeblich an der Finanzierung der existenzbedrohenden Baggerungen und Vertiefungen beteiligt ist“, kritisiert die Abgeordnete Meta Janssen-Kucz. Ehlen versuche den Eindruck zu erwecken, dass der Bund allein hinter der Vertiefung der Unterems stehe. Tatsächlich finanziere das Land jedoch zwei Drittel der Gesamtkosten. Das Vorhaben müsse gestoppt und ein selbständiges Planungsverfahren eingeleitet werden.

Der Umzug der Kutter sei letztlich teurer als eine Verklappung des Emsschlicks weiter draußen in der Nordsee, sagte Hans-Dieter Haase (SPD). Das sei die Stellschraube, um die Kutter in ihren Häfen zu halten. ksc