DER SPECHT DER WOCHE
: Tschüs, „Wetten, dass . . ?“!

Christian Specht, 45, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin Friedrichshain- Kreuzberg sowie im Berliner Rat der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild der Woche.

Auf dem Bild sieht man das „Wetten, dass . . ?“-Studio, wie ich es in Erinnerung habe, mit der legendären Couch, dem Tisch, den Kameraleuten und Samuel, dem Jungen, der jetzt im Rollstuhl sitzt und noch mal zu Gast war. Die „Wetten, dass . . ?“-Sendung war im ZDF am Samstag das letzte Mal. Ich finde es schade, dass es die Sendung nicht mehr gibt. Die war so toll. Ich hätte es gut gefunden, wenn das ZDF gesagt hätte: Wir machen eine Auszeit und dann überlegen wir uns, etwas Neues aufzubauen. Man hätte sich ein anderes Konzept ausdenken können. Mit der Sendung sind viele aufgewachsen, Klein und Groß. Ich habe „Wetten, dass . . ?“ immer geschaut, wenn es lief.

Mit Frank Elstner und Wolfgang Lippert, den fand ich sehr gut. Ich glaube, der hat auch eine gute Quote gehabt, der war gut drauf und hat eine Show da reingebracht. Ich denke, bei Lanz ist es einfach schiefgelaufen. Statt Lanz hätte die Frau, die mit Thomas Gottschalk die Sendung gemacht hat, moderieren sollen, die Michelle Hunziker. Ich erinnere mich noch an die „Wetten, dass . . ?“-Couch. Damals bei Elstner war das noch ein Sessel, glaub ich. Und mir haben immer die Wetten gefallen.

Was ich nicht so gut fand, ist das mit dem Jungen, der jetzt im Rollstuhl sitzt. Er hätte eine andere Wette machen sollen. Es müssten auch viel mehr Behinderte im Fernsehen vorkommen. Man müsste mehr von ihnen in Sendungen einladen, damit sie teilhaben können. Die Volksmusik-Sendung mit Marianne und Michael wurde auch abgeschafft. Und die SWR-Sendung „Guildo Horn und seine Gäste“, wo er Behinderte eingeladen hat. Ich denke, die wollen Geld sparen.

PROTOKOLL: NOP